Ist das Kunst oder kann das weg? Die Kreativität einer KI

Künstliche Intelligenz in der Rolle der Künstler:innen

Die Frage, ob nur der Mensch kreativ sein kann, spaltet die Meinungen von Expert:innen. Dabei lohnt es sich einen genauen Blick darauf zu werfen, wie Künstliche Intelligenz überhaupt „kreativ“ tätig ist: Denn aktuell dienen KIs in erster Linie als kreative Werkzeuge für den Menschen. Der Algorithmus ermöglicht es der KI, „eigene“ Kunstwerke zu erschaffen, aber sie bleibt dabei auf das beschränkt, was bereits existiert. Hier ist also keine Intelligenz oder Kreativität am Werk, sondern maschinelles Lernen.

Was ist maschinelles Lernen?

Als Menschen lernen wir, indem wir uns Wissen durch unsere Sinne und unsere persönliche Erfahrung aneignen. Maschinelles Lernen bezieht sich auf Computersysteme, die lernen, im Laufe der Zeit bei einer Aufgabe besser zu werden. Die KI wird mit Daten „gefüttert“, bis sie lernt, Muster zu erkennen und zu reproduzieren.

Es geht hier also um etwas scheinbar Neues. Der Technologie fehlt bislang die Fähigkeit zur Entscheidungsfindung, zur Selbstreflexion und zum Erschaffen von etwas vollkommen Neuem. Einer KI ist es beispielsweise nicht möglich, politische Kritik zu äußern oder die tiefen Emotionen der menschlichen Seele auszudrücken. Die Kreativität von KI beschränkt sich also aktuell auf das Generieren von Werken, die auf bereits existierenden Kunstwerken und Stilen basieren.

Und was bringt die Zukunft?

Dennoch besteht die Möglichkeit, dass Algorithmen in der Zukunft der menschlichen Kreativität den Rang ablaufen. Die Forschung auf diesem Gebiet spielt eine wichtige Rolle, um die Möglichkeiten und Grenzen von KI frühzeitig zu erkunden und festzulegen. Zudem gilt es eine Menge an Fragen zu klären. Unter anderem ist immer noch nicht geklärt, wer die eigentlichen Künstler:innen von einem KI generierten Werk sind: Diejenigen, die die KI trainiert haben oder diejenigen, die die KI benutzen? Die KI selbst ist es (derzeit) nicht. Sie kann nicht als Urheber betrachtet werden, da sie laut § 7 Urheberrechtsgesetz (UrhG) keine persönliche geistige Schöpfung erschaffen kann und somit nicht der Schöpfer eines Werkes ist. Da das UrhG urheberrechtlichen Schutz nur für persönliche geistige Schöpfungen vorsieht, kann eine KI auch keine urheberrechtlich geschützten Werke erschaffen.

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Diese Bilder wurden von einer KI generiert

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI-Kunstwerke von der menschlichen Kreativität inspiriert oder generiert werden. Derzeit sind KI-Algorithmen auf das Reproduzieren vorhandener Kunstwerke und Stile beschränkt. Obwohl die Frage nach der Kreativität der KI umstritten bleibt, ist es wichtig, die Entwicklungen in diesem Bereich aufmerksam zu verfolgen, um die Auswirkungen und Möglichkeiten der KI-Kreativität besser zu verstehen.

Fun Fact:

Das aktuell teuerste KI-Kunstwerk = Portrait of Edmond de Belamy – 432.500 US-Dollar

Das aktuell teuerste Menschen-Kunstwerk =Salvator Mundi von Leonardo da Vinci – 450 Millionen US-Dollar

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Tokjona Tusha

Tokjona Tusha

Tokjona hat ihren Master in Medien und Kommunikation an der Universität Passau mit einem Schwerpunkt in Medienpädagogik und Mediendidaktik abgeschlossen. Während ihres Studiums hat sie sich mit digitalen Lehr-Lern Konzepten sowie der Medienkompetenz von Lehrkräften und Schüler:innen auseinandergesetzt. In ihrer Abschlussarbeit hat sie die Bildungsungerechtigkeit während der Covid-19-Pandemie aus medienpädagogischer und bildungspolitischer Perspektive untersucht.

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