Gaming verstehen – wie du dein Kind beim Spielen digitaler Spiele begleiten kannst

Person spielt auf einem Gerät Fortnite.

Digitale Spiele gehören für viele Kinder und Jugendliche zum Alltag. Vielleicht fragst du dich, wie du dein Kind beim Gaming begleiten kannst, warum es so viel Zeit mit Spielen verbringt, anderen beim Zocken zuschaut oder was du tun kannst, um den Überblick zu behalten. In diesem Artikel erfährst du, was hinter digitalen Spielen steckt, worauf du achten solltest – und wie du dein Kind dabei sinnvoll begleiten kannst. 

Was sind digitale Spiele?

Digitale Spiele sind interaktive Anwendungen, die auf verschiedenen Geräten wie Smartphones, Tablets, Computern oder Konsolen gespielt werden. Dazu zählen:

  • klassische Computerspiele,
  • Mobile Games auf dem Handy oder Tablet,
  • Konsolenspiele wie auf der Nintendo Switch oder der PlayStation,
  • Browser- oder Onlinespiele sowie
  • Lernspiele und kreative Bauwelten wie Minecraft oder Roblox.

Digitale Spiele sind heute vielfältiger denn je – und längst nicht mehr nur auf das Kinderzimmer beschränkt.

Warum spielt mein Kind digitale Spiele?

Viele Kinder spielen, weil sie Spaß daran haben, Herausforderungen meistern oder mit anderen gemeinsam Abenteuer erleben wollen. Sie entdecken Welten, lernen Strategien, entspannen sich oder treten mit Freunden in Kontakt. In einer digitalen Spielwelt können sie kreativ sein, Probleme lösen und sich ausprobieren – und das oft in einem sicheren Rahmen.

Wir haben hier die beliebtesten Spiele von Kindern und Jugendlichen aufgelistet: Die beliebtesten Games bei Kindern und Jugendlichen

Warum schaut mein Kind anderen beim Spielen zu?

Für viele Erwachsene wirkt es vielleicht ungewohnt: Kinder und Jugendliche verbringen oft Zeit damit, anderen beim Spielen digitaler Spiele zuzusehen – zum Beispiel über YouTube oder Twitch. Diese Videos werden auch als Let’s Plays bezeichnet. Dabei spielt eine Person ein Spiel und kommentiert es live oder aufgezeichnet. Zuschauer:innen können sich so unterhalten lassen, neue Spiele kennenlernen, Spieltipps erhalten oder sich als Teil der Community fühlen.

Let’s Plays gehören inzwischen fest zur Jugendkultur – ähnlich wie bei Sportübertragungen stehen auch hier Spannung, Austausch und gemeinsames Erleben im Mittelpunkt.

Kind schaut Gaming LIve Stream auf dem PC.

Risiken und Probleme beim Gaming

Damit du dein Kind beim Gaming gut begleiten kannst, ist es wichtig, die Risiken zu kennen:

Hier hilft es, sich über die Inhalte zu informieren. Ein guter erster Anhaltspunkt sind die Altersfreigaben der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) in Deutschland oder die PEGI-Kennzeichnung in Europa. Die Altersfreigaben sagen aus, ab welchem Alter ein Spiel aus jugendschutzrechtlicher Sicht geeignet ist – sie dienen jedoch nur als Orientierung. Ob ein Spiel wirklich zur Entwicklung und Situation deines Kindes passt, solltest du individuell einschätzen. Unterstützung bei dieser Einschätzung bietet der Spieleratgeber NRW, der Spiele auch pädagogisch bewertet.

Wie digitale Spiele dein Kind bereichern – wenn du es gut begleitest

Oft werden digitale Spiele unterschätzt – dabei können sie viele positive Effekte haben:

  • Förderung von Reaktionsfähigkeit, Konzentration und logischem Denken
  • Kreativität und Fantasie werden z. B. in Bau- oder Rollenspielen angeregt
  • Kinder lernen Teamarbeit, Strategien und Durchhaltevermögen
  • Viele Spiele fördern das Lesen, Planen und Problemlösen

Außerdem erleben Kinder durch Spiele Gemeinschaft – ob mit Freund:innen in der Nähe oder online.

Kind beim Gaming begleiten: Was Eltern konkret tun können

Du musst kein Technik-Profi sein, um dein Kind beim Gaming zu begleiten. Wichtig ist, dass du interessiert bleibst, dein Kind ernst nimmst und gemeinsam Regeln entwickelt:

  • Sprich regelmäßig mit deinem Kind über das, was es spielt – und warum.
  • Vereinbart klare Spielzeiten, Pausen und Grenzen.
  • Achte darauf, ob dein Kind bestimmte Inhalte belastend findet.
  • Vermeide ständiges Verbieten – tausche dich stattdessen aus.

Wenn du aber doch technische Unterstützung brauchst, findest du diese immer bei medien-kindersicher.de. Heutzutage wird häufig über sogenannte Gaming-Plattformen oder auch Game-Launcher gespielt. Zu folgenden Plattformen kannst du auf Medien-kindersicher.de Kinder- und Jugendschutzeinstellungen vornehmen:

  • EA-App: FIFA (jetzt EA Sports FC) – besonders der Ultimate Team-Modus ist bei Jugendlichen sehr beliebt.
  • Epic Games: Fortnite – ein kostenloses Battle-Royale-Spiel mit Comic-Grafik und Tänzen
  • Playstation Network: Beliebte Spiele sind Minecraft, FIFA, Fortnite, Spider-Man etc.
  • Roblox: Roblox ist besonders bei Jüngeren sehr beliebt. Die Altersfreigabe liegt aber bei 16 Jahren!
  • Steam: Steam bietet eine Familienansicht. Mit dieser können Spiele, Inhalte und Funktionen eingeschränkt werden.
  • Ubisoft Connect: Beliebte Spiele sind Just Dance (für Jüngere), Assassin’s Creed (für ältere Spieler:innen ab 16/18).
  • Xbox Game Pass: Beliebte Spiele sind Minecraft, Rocket League, Forza Horizon 5, Roblox.

Eine hilfreiche Unterstützung bietet die Broschüre „Kinder beim Gaming begleiten“ von klicksafe.de.

Viele Gamer:innen sind heute über 30 – auch weil auf dem Handy oder Tablet regelmäßig gespielt wird. Wenn du dein Kind beim Gaming begleiten möchtest, ist dein eigenes Medienverhalten ebenso entscheidend.  

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Ann-Kathrin Engelke

Ann-Kathrin Engelke hat Kultur- und Medienbildung im Bachelor studiert und sich dabei intensiv mit digitalen Spielen im pädagogischen Kontext beschäftigt. Sie möchte auf die Potenziale digitaler Spiele aufmerksam machen und gängige Vorurteile abbauen. Zudem ist ihr eine bessere Kommunikation mit und über Medien – auch im Dialog zwischen den Generationen - wichtig.

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