Bunte Spielewelt oder Sicherheitsrisiko? - Was ist Roblox?
Wenn du ein Kind zu Hause hast, ist dir der Name Roblox ganz bestimmt ein Begriff. Denn das Spiel zählt zu einem der beliebtesten Games bei Kindern und Jugendlichen. Das zeigt sich auch in den Nutzungszahlen: Fast 100 Millionen Menschen spielen das Spiel weltweit – und zwar täglich!
Roblox kann man aber eigentlich gar nicht als ein Spiel, sondern eher als ein Spieleuniversum verstehen. Darin finden sich unendliche Möglichkeiten, denn die Spieler:innen können im Roblox Studio eigene Minispiele erstellen und veröffentlichen. Von Fortnite- oder Mario-Adaptionen bis zum „ModelVerse“ von Heidi Klum findet man hier eigentlich alles.
Was begeistert Kinder an Roblox?
Die Vielfalt der Möglichkeiten macht den Reiz des Spiels aus. Dein Kind kann im Roblox Studio selbst kreativ werden oder die Spiele anderer Nutzer:innen erkunden. Viele Games sind bunt, lustig und vor allem leicht verständlich. Dein Kind erhält schnell ein Erfolgserlebnis … und wenn man gut in etwas ist, macht das natürlich Spaß.
Auch interessant: Viele Spiele können gemeinsam mit anderen Nutzer:innen gespielt werden – zum Beispiel mit Freund:innen oder auch mit ganz neuen Personen. Um die Spielfigur etwas hübscher zu machen oder besondere Spielinhalte freizuschalten, kann dein Kind sogenannte Robux ausgeben. Das ist eine In-App-Währung, die jedoch echtes Geld kostet.
Das solltest du beachten, wenn dein Kind Roblox spielen will:
- Kritische Inhalte
Wenn man sich die witzigen, bunten und kindlichen Games bei Roblox einmal genauer anschaut, bemerkt man, dass sich manchmal sehr kritische Inhalte eingeschlichen haben: Gewalt, Freizügigkeit oder auch politische oder radikale Ansichten werden in manchen Spielen verbreitet – manchmal klar erkennbar, manchmal subtil.
Es gibt zwar Filter und Contentmanager, die problematische Wörter und Inhalte in den Spielen erkennen und sperren sollen … es kann aber trotzdem passieren, dass unangebrachte Inhalte durchsickern.

- Cybergrooming
Auch die Chatfunktion kann Fluch und Segen zugleich sein! Denn hier kann dein Kind nicht nur lustige Unterhaltungen mit Freund:innen führen, sondern auch mit Fremden in Kontakt kommen. Das kann natürlich etwas Schönes und Aufregendes sein. Manchmal werden solche Spielechats aber auch zur Angriffsfläche von Cybergroomer:innen.
Cybergroomer:innen sind Erwachsene oder ältere Jugendliche, die sich online als Kinder ausgeben und das Ziel haben, sich Kindern auf sexuelle Art und Weise zu nähern. Bilder, persönliche Infos, Videocalls oder sogar ein privates Treffen sind häufig das Ziel. Mehr Informationen findest du auch in unserem Artikel „Sexuelle Belästigung im Netz – Das solltest du über Cybergrooming wissen“.
- In-App-Käufe
Mit sogenannten Robux kann sich dein Kind Ausstattung für seine Spielfigur – sogenannte Skins –, Gegenstände oder auch Upgrades für das Spiel kaufen. Oft gibt es Angebote, Robux-Pakete oder Premium-Abonnements, die dein Kind zum schnellen Kauf verleiten könnten. Wenn das Elternkonto dann ohne Passwortschutz hinterlegt ist, kann es passieren, dass dein Konto plötzlich leergeräumt ist.
In der bunten, kreativen Spielewelt von Roblox kann also doch einiges schieflaufen. Deswegen hat Roblox vor Kurzem von der USK das Siegel „Ab 16 Jahren“ erhalten.
Mehr Informationen zu Roblox findest du auch beim Spieleratgeber NRW.
Mit diesen Einstellungen kannst du dein Kind bei Roblox schützen:
Der erste Tipp beginnt schon bei der Anmeldung: Stelle sicher, dass dein Kind sich mit dem echten Alter anmeldet. Bei Nutzer:innen unter 13 Jahren werden Posts und Chats automatisch nach unangemessenen Inhalten, wie Beleidigungen, gefiltert. Auch personenbezogene Daten, wie die Adresse, werden blockiert.
Du hast zwei Möglichkeiten, das Spiel deines Kindes einzurichten: Entweder, indem du ein Kinderkonto erstellst oder eine Verknüpfung mit deinem Elternkonto vornimmst. Beide Optionen bieten fast die gleichen Einstellungsmöglichkeiten.

Beispielsweise können:
- Freunde verwaltet,
- Inhalte gefiltert,
- Nutzungszeiten eingestellt und
- Chats mit Fremden gesperrt werden.
Roblox kindersicher machen? Gemeinsam mit deinem Kind!
Nimm die Einstellungen in der App am besten gemeinsam mit deinem Kind vor – ansonsten könnte dein Kind diese heimlich wieder zurückändern. In der App gibt es nämlich keinen Passwortschutz für die Einstellungen. Sprich mit deinem Kind also darüber, warum manche Schutzmaßnahmen wichtig sind. Vermittle deinem Kind außerdem, dass es jederzeit zu dir kommen kann, wenn in der App doch mal etwas schieflaufen sollte.
Natürlich kannst du das Spiel auch gemeinsam mit deinem Kind erkunden und kreativ werden! So macht Roblox am meisten Spaß.