Mit Kriegsbildern umgehen

Trauriger Junge am Smartphone

Kindern und Jugendlichen begegnet der Krieg in der Ukraine in den Medien. Neben klassischen Nachrichtenformaten im Fernsehen, Radio und Zeitung sehen sie verstörende Bilder besonders auf Videoplattformen, wie TikTok und YouTube. Wie kann man Kinder in dieser Zeit begleiten?

Altersgerecht Informieren

Egal, wie alt ein Kind ist: Wenn es Fragen zum Krieg hat, sollte das nicht ignoriert oder abgewiegelt werden. Kinder brauchen klare Antworten in einfachen Worten. Das Kind muss nicht alle Hintergründe verstehen. Dabei helfen auch Kinder-Seiten wie fragfinn.de oder die Suchmaschine Blinde-Kuh.de. Diese leiten auch auf Kinder-Nachrichten-Seiten weiter.

Helfen zu Verarbeiten

Vielleicht braucht das Kind aber auch emotionale Unterstützung. Gewaltvolle Bilder und Berichte über flüchtende Familien können Kindern Angst machen. Kommt darüber ins Gespräch. Verbieten Sie es den Kindern nicht, wenn sie zuhause oder auf dem Schulhof plötzlich Krieg- oder Fluchtsituationen nachspielen. Kinder verarbeiten so vielleicht gesehene Bilder. Man kann Kinder auch bitten zu malen, woran sie denken, wenn sie an die Ukraine denken. So kann man darüber ins Gespräch kommen und man kann Kindern Ängste über ihre eigene Sicherheit nehmen.  

Besonderheit: TikTok

Jugendliche sehen aktuell auf TikTok Videos aus Kriegsregionen, von Bombeneinschlägen, zerstörten Häusern und flüchtenden Menschen. Hier gibt es auch Falschnachrichten. Soziale Netzwerke werden genutzt, um politische Botschaften zu verbreiten. Dafür werden auch schon mal besonders krasse Einzelschicksale erfunden, die sich später als verdrehte Wahrheit herausstellen. Es ist sinnvoll Jugendlichen zu erklären, dass sie nicht alles glauben dürfen.

Achtung: Doomscrolling

Manchmal kann es Jugendlichen schwer fallen aufzuhören schreckliche Videos anzusehen. Haben sie einmal einen Account gefunden, der in TikTok über Grausamkeiten berichtet, scrollen sie sich immer weiter durch die schlimmen Nachrichten (Doomscrolling). Hier helfen Zeitlimits für diese Form der Mediennutzung, Gespräche darüber, wie man das Kind unterstützen kann, wenn es sich mal wieder in negativen Bildern verliert.  

Schutz vor verstörenden Bildern

Kinder sollten nicht immer wieder mit Bildern aus dem Krieg konfrontiert werden. Zuhause kann man den Fernseher umschalten und den entsprechenden Zeitungsteil beiseitelegen. Stellen Sie die Startseite im Browser auf eine Kinder-Startseite oder Kindersuchmaschine um, damit Ihr Kind nicht direkt mit Nachrichten für Erwachsene konfrontiert ist.

Kanäle auf Videoplattformen, die einem Kind negative Gefühle bereiten, kann man blockieren, um keine dieser Videos mehr zu sehen. Nutzen Sie Einstellungsmöglichkeiten für den SmartTV, das Familientablet oder einzelne Apps. Passende Anleitungen finden Sie auf medien-kindersicher.de.

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Nora Bünger

Nora Bünger ist studierte Medienpädagogin. Bei mecodia ist sie Expertin für Elternarbeit und für medien-kindersicher.de zuständig. Ansprechbar ist sie auch auf den dazugehörigen Social-Media-Kanälen.

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